Im Maria Enzersdorfer Ortsteil „Südstadt“, in dem seit seiner Errichtung das Autofahren nur auf Stichstraßen zur Zufahrt möglich ist, war seit jeher das Radfahren auf den Zugangswegen zu den Häusern durch ein „Allgemeines Fahrverbot“ untersagt. Damit musste zum Erreichen der Wohnung das Fahrrad geschoben werden, und es war auch eine Querung der Südstadt mit dem Fahrrad nicht möglich. Von Radfahrenden mussten dieselben weiten Umwege in Kauf genommen werden wie vom Autoverkehr. Eine Studie der Universität für Bodenkultur (Diplomarbeit) hat jetzt die Grundlage dafür geschaffen, dass dieses Fahrverbot aufgehoben wurde und die meisten Wege als „Geh- und Radwege“ gekennzeichnet wurden.
Am 5. Oktober 2019 eröffnete Bürgermeister Johann Zeiner gemeinsam mit der Mobilitätsbeauftragten für das Industrieviertel Wibke Strahl-Naderer die neuen Geh- und Radwege in der Südstadt im Rahmen eines Fests, das trotz Schlechtwetters viele Südstädter und Südstädterinnen anlockte.
Leider wurden zur Kennzeichnung runde Gebotsschilder statt quadratischer Hinweistafeln verwendet, sodass wegen der dadurch bestehenden Benützungspflicht der Radfahranlagen das Befahren der Straßen in einigen Fällen wegen parallel verlaufender Geh- und Radwege nun nicht mehr erlaubt ist. Warum diese Lösung gewählt worden ist, ist unverständlich, denn das Radfahren auf den ohnedies verkehrsberuhigten Straßen hat bisher keinerlei Probleme verursacht.
Was die Anschlüsse des neuen Radwegenetzes an die Umgebung betrifft, besteht noch Handlungsbedarf. Bgm. Zeiner hat in seiner Rede festgestellt, dass dies in einem zweiten Schritt in Angriff genommen werden soll.
Die NÖN berichtet in ihrer Mödlinger Ausgabe 41/2019 darüber: