Der erste Punkt unseres Feedbacks für Gloggnitz 2023 (https://www.radlobby.org/noe/wp-content/uploads/2023_GloggnitzCenterInput.pdf) war, dass der Durchgangsverkehr umgeleitet werden muss, um das Zentrum menschenfreundlicher zu gestalten.
Ein einladendes Ortszentrum, indem man gerne seine Einkäufe erledigt, dort auch parkt und ein- bzw. auslädt, wo man sich zum Spazieren gehen trifft und gern seine Zeit verbringt, kann nicht gleichzeitig eine Durchzugsstraße sein, die Menschen schnellstmöglichst passieren wollen. Eine Autobahn und ein Shoppingcenter haben unterschiedliche Funktionen – der Versuch, beide Funktionen an einem Ort zu erfüllen kann nur in einem schlechten Kompromiss enden.
Wie viel Durchgangsverkehr könnte aus dem Gloggnitzer Zentrum also umgeleitet werden, um Platz für eine Umgebung zu schaffen, die stärker auf den Menschen ausgerichtet ist?
Die Radlobby machte sich daran, das herauszufinden: Unter- und oberhalb des Zentrums wurden Autos aufgezeichnet, um zu sehen, wie viele Autos das Zentrum ohne Stopp passierten. Der Samstag (20.1.2024) von 10:00 bis 11:00 Uhr wurde als Zeitpunkt gewählt, um die geschäftigste Einkaufszeit und den geringsten Pendlerverkehr zu erfassen.
Über 400 Autos / Std fuhren hinein und 60 % fuhren direkt durch!
Können Sie sich vorstellen, was in einem Zentrum möglich wäre, das nicht alle 15 Sekunden von Autos passiert wird, die versuchen, so schnell wie möglich durchzukommen?
In unserer Verkehrszählung wurde nur ein Fahrrad erfasst. Ein Radverkehrsanteil von 0,25 % ist selbst im Winter für eine Innenstadt außergewöhnlich niedrig. Daran kann sich nur etwas ändern, wenn die Umgebung menschenfreundlicher gestaltet wird.
Vielen Dank an die Radlobby-Mitglieder, die ihre Freizeit für die Erfassung von Verkehrsdaten geopfert haben.