Vor einer Radfahrerüberfahrt auf dem Niedermarkt (Kreuzung Wiener Straße/Hundskehle) wurden Stopptafeln montiert. Diese bremsen nicht nur die Radler*innen ein, sondern führen auch zu weiteren Problemen. Die Radlobby Klosterneuburg setzt sich für eine fahrrad-, fußgänger- und menschenfreundliche Umgestaltung des Platzes ein.
An dieser Kreuzung gab es mehrere Unfälle, sie gilt daher nun als offizielle Gefahrenstelle. Die rasche „Lösung“ dafür sind nun die Stopptafeln für die Radfahrerüberfahrt zwischen Niedermarkt und Wiener Straße. Dass dadurch die Gefahr entschärft wird, bezweifelt die Radlobby. Warum?
Grundproblem: Eine Mauer versperrt die Sicht
• Die neue Vorrangregelung ändert nichts daran, dass die Mauer des Stiftsgartens die Sichtbeziehung verhindert. Sowohl an der Haltelinie aus Richtung Hundskehle als auch vor der neuen Stopptafel am Geh- und Radweg der Wiener Straße kann der potenzielle Querverkehr nicht gesehen werden. Zwei Verkehrsspiegel lindern dies nur marginal.
• Nun kommt noch dazu, dass sowohl für den Verkehr aus der Hundskehle als auch für die Radfahrer*innen aus beiden Richtungen (Niedermarkt und Wiener Straße) Stopp gilt – die Vorfahrt also nur durch Verständigung der Verkehrsteilnehmer*innen geklärt werden kann.
• Vorrang haben nun – im Gegensatz zur bisherigen Radfahrerüberfahrt ohne Stopptafeln – die Linksabbiegenden von der Wiener Straße und die Rechtsabbiegenden vom Niedermarkt. Das zwingt die Radfahr*innen nun zu einem Schulterblick, was angesichts des schmalen Geh- und Radwegs (GRW) und der mangels Sichtbeziehung zur Hundskehle (potenzieller Gegenverkehr am GRW!) vor allem aus Richtung Wiener Straße gefährlich ist.
Die Radlobby hat der Stadtgemeinde daher bereits vor Monaten ein besseres Konzept vorgeschlagen (siehe Grafik), das auch von Verkehrsstadtrat Johannes Kehrer begrüßt und auf seine Umsetzbarkeit überprüft wurde. Ja, es ist möglich, erfordert aber bauliche Maßnahmen. „Wir hoffen, dass diese möglichst rasch umgesetzt werden können“, erklärt Werner Palfinger, Sprecher der Radlobby Klosterneuburg.
Weiters auf der Wunschliste für den Niedermarkt:
• Größere Verkehrszeichen „Radfahrerüberfahrt“, derzeit sind die kleinstmöglichen montiert.
• Fußgängerübergänge neben bzw. kombiniert mit den Radfahrerüberfahrten.
• Eine Lösung für den vor dem Bahnhof Klosterneuburg-Kierling auf dem Gehsteig verebbenden GRW. Am besten wäre wohl eine Abfahrt auf die Fahrbahn mit Fahrragstreifen bis zur Ampel.
• Entfernung einer Werbetafel: Diese nimmt dem Verkehr aus Richtung Wien die Sicht auf entgegenkommende Radfahrer*innen, was immer wieder zu gefährlichen Situationen auf der Radfahrerüberfahrt Richtung Hundskehle führt.