Die Radlobby-Gruppen Klosterneuburg und Döbling erwarten von der Stadt Wien, die Fahrradstraße in der Kuchelau nach Abschluss der Bauarbeiten auf der Hangbrücke rasch wiederherzustellen. UPDATE: Am 20. Dezember 2023 ging unser Wunsch (inklusive Pollern zur Unterbindung des Durchzugsverkehrs) in Erfüllung. Danke an die Stadt Wien!

Mit Beginn der Hangbrücken-Sanierung Anfang 2021 wurde aus der durch Poller gesicherten Fahrradstraße eine Umleitungsstrecke für den Kfz-Verkehr. Das Tempolimit von 30 km/h wurde und wird nur von wenigen Autofahrer:innen eingehalten. Vor allem in der Rush Hour ist das Radfahren hier seit zwei Jahren gefährlich.

Fahrradstraße wichtig für Radpendler:innen

Der Weg durch die Kuchelauer Hafenstraße ist die direkte Radverbindung zwischen Wien und Klosterneuburg. „Die Umleitung über die Radbrücke und den Schotterweg entlang der Donau wurde von vielen Radfahrenden nicht angenommen“, erklärt Werner Palfinger, Sprecher der Radlobby Klosterneuburg. „Denn sie hat zwar durchaus Qualitäten für Familienausflüge und Tourismus, ist für den Alltagsradverkehr jedoch mit einem Zeit- und Komfortverlust verbunden – und für Rennräder ungeeignet.“

„Für uns hat daher die Wiederherstellung der Fahrradstraße in der Kuchelauer Hafenstraße inklusive der Poller Priorität“, sind sich Palfinger und Michaela Ortis von Radeln in Döbling einig. Das sieht übrigens auch Wilfried Baumann, Initiator der Petition für die Erhaltung der Radbrücke an der Kuchelauer Hafenstraße so. „Die [uferseitige, Anm.] Strecke soll kein Ersatz für die parallel laufende Fahrradstraße sein, sondern eine Ergänzung“, ist im Petitionstext nachzulesen.

Verlängern statt verhindern!

Seitens der Stadt Wien heißt es, dass die Fahrradstraße wieder so hergestellt werden soll, wie sie vor der Umwidmung als Umleitung für den Autoverkehr war. Dem Klosterneuburger Stadtchef dagegen ist die Fahrradstraße samt Pollern schon seit Beginn ein Dorn im Auge, wie seine Aussagen aus den Jahren 2013 (Errichtung des ersten Teilstücks der Fahrradstraße) und 2018 (Verlängerung vom Bahnübergang Donauwarte bis zur Stadtgrenze) zeigen. „Wir haben in allen Konsultationsprozessen, in denen die Stadtgemeinde eingebunden war, mitgeteilt, was das für ein Holler ist, die Kuchelau zuzumachen, was das eigentlich für eine Frechheit insgesamt bedeutet“, wurde Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager 2018 in der NÖN zitiert.

Die Radlobby Klosterneuburg dagegen hat ihrer Stadtgemeinde bereits vor drei Jahren vorgeschlagen, die Fahrradstraße auf niederösterreichischem Boden bis zur Strandbadstraße zu verlängern. „Die Fahrradstraße Kuchelau war die erste in Wien“, erinnert Ortis.
„Durch eine Verlängerung auf Klosterneuburger Boden könnte sie zur ersten bundesländerübergreifenden Fahrradstraße werden“, ergänzt Palfinger. „Natürlich muss die Zufahrtsmöglichkeit zu den Gewerbebetrieben erhalten bleiben, aber es besteht keine Notwendigkeit, hier durchzufahren. Schließlich ist die Strecke Teil des Donauradwegs – EuroVelo 6.“

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„Irrsinn“, „Holler“ und „Abzocke“ – zur Geschichte der Querelen um die Fahrradstraße Kuchelau:

Döblinger Extrablatt, Herbst 2014
NÖN, 10.1.2018
Bezirksblatt, 23.5.2018
NÖN, 24.5.2018
NÖN, 14.11.2018
NÖN, 14.6.2019
NÖN, 21.6.2023

Pressefotos

Kuchelauer Hafenstraße_Bereich Donauwarte
Kuchelauer Hafenstraße_Karins Radlertreff
Kuchelauer Hafenstraße_Karins Radlertreff
Behelfsbrücke
Kuchelauer Hafenstraße_Kahlenbergerdorf
Kuchelauer Hafenstraße_Kahlenbergerdorf
Stadtgrenze_Wien-Klosterneuburg

(Fotocredit: Radlobby Klosterneuburg)

 

Gebt uns die Fahrradstraße zurück!