Die Radlobby Wolkersdorf hat die kommenden Gemeinderatswahlen (24.1.2025) zum Anlass genommen den Parteien, die in Wolkersdorf kandidieren, zwölf Fragen zur Verkehrspolitik zu stellen.
Die FPÖ hat unsere Fragen nicht beantwortet, weil sie der Ansicht ist, dass diese nicht geeignet sind, ihre Positionen in verkehrspolitischer Hinsicht wiederzugeben. Ihrem Ersuchen, ihre sehr allgemein gehaltene Antwort original wiederzugeben, können wir aus Fairnessgründen gegenüber allen anderen Parteien nicht nachkommen.
FRAGE 1a: Wie beurteilen Sie (nach dem Schulnotensystem) die Verkehrssituation in Wolkersdorf auf einer Skala von 1 bis 5 für PKW-Fahrer*innen?
Team Volkspartei: 2
Mit:uns: 1
WUI-Die Grünen: 1
SPÖ: 3
FRAGE 1b: Wie beurteilen Sie die Verkehrssituation in Wolkersdorf auf einer Skala von 1 bis 5 für Kund:innen von Öffentlichen Verkehrsmitteln?
Team Volkspartei: 2
Mit:uns: 3
WUI-Die Grünen: 2
SPÖ: 5
FRAGE 1c: Wie beurteilen Sie die Verkehrssituation in Wolkersdorf auf einer Skala von 1 bis 5 für Radfahrer:innen?
Team Volkspartei: 2
Mit:uns: 2
WUI-Die Grünen: 2
SPÖ: 4
FRAGE 1d: Wie beurteilen Sie die Verkehrssituation in Wolkersdorf auf einer Skala von 1 bis 5 für Fußgänger:innen?
Team Volkspartei: 2
Mit:uns: 2
WUI-Die Grünen: 2
SPÖ: 2
FRAGE 2: Die alten Ortskerne, die vor langer Zeit vor allem für Gehende und Radfahrende gebaut wurden, bieten gute Bedingungen für einen „Alltag der kurzen Wege“. Eine nachhaltige, flächenschonende Raumplanung kann diese Bedingungen erhalten bzw. ausbauen und so dazu beitragen, dass die Menschen möglichst viele Wege zu Fuß oder mit dem Rad erledigen können.
Haben Sie vor, einen „Alltag der kurzen Wege“ in unserer Gemeinde zu fördern?
Wenn ja, welche Ideen hat Ihre Partei hierzu?
Team Volkspartei: Ja
Mit:uns:: Uns ist wichtig, dass das Zentrum auch als solches bestehen bleibt. Dazu wurde in dieser Periode auch viel im Bebauungsplan getan. Weiters war uns auch wichtig, dass das Veranstaltungszentrum in Zentrum von Wolkersdorf bleibt, auch das ist uns gelungen. Auch in Zukunft werden wir an einem Zentrum arbeiten, welches kurze Wege ermöglicht.
WUI-Die Grünen: Ausbau der Rad- und Gehwege, temporäre Fußgängerzonen, Tempo 30 im ganzen bebauten Gemeindegebiet
SPÖ: Ausbau des Radnetzes, breitere Gehsteige, möglichst bauliche Trennung von Rad- und Gehwegen, verkehrsberuhigte Zonen
FRAGE 3: Ein alltagstaugliches Radwegenetz entsteht vor allem dann, wenn die Nutzer:innen in die Entwicklung eingebunden werden.
In welcher Form wird Ihre Partei in der nächsten Amtsperiode Bürger:innen und zivilgesellschaftliche Initiativen in die Verkehrspolitik einbeziehen?
Team Volkspartei: Verkehrsvorhaben werden in Abstimmung mit der Bevölkerung entschieden
Mit:uns: Bürgerinnen und Bürger sollen durch gemeinsame Begehungen sowie Befragungen auch zukünftig in die Verkehrspolitik eingebunden werden.
WUI-Die Grünen: Einbinden der Radlobby Wolkersdorf, Verkehrsplaner und Alltags-Radlerinnen
SPÖ: Bürger:innenrat
FRAGE 4: Landesstraßen führen quer durch die Stadt bzw. die Katastralgemeinden und stellen in der derzeitigen Ausführung für Gehende und Radfahrende oft nicht nur Barrieren, sondern echte Gefahren dar. Wie wollen Sie sicherstellen, dass die Landesstraßen in unserer Gemeinde für Radfahrende sicherer werden?
Team Volkspartei: Es stehen genug Radwege und Nebenstraßen zur Verfügung. Landesstrassen sind dazu da den gesamten Verkehrs flüssig zu halten.
Mit:uns: Probleme müssen klar definiert werden und es muss anschließend ein Dialog mit dem Land Niederösterreich stattfinden. Lösungen, welche für alle VerkehrsteilnehmerInnen tragbar sind, müssen gefunden und umgesetzt werden. Dies geht bei Landstraßen nur in Kooperation mit dem Land Niederösterreich.
WUI-Die Grünen: Tempo 30 im verbauten Gebiet; Verbindung Münichsthal-Pfösing ist noch ungeklärt.
SPÖ: Bauliche Maßnahmen wie Verschweifungen zur Beruhigung des Verkehrs.
FRAGE 5: Was sind für Ihre Partei die drei wichtigsten Radfahr-Projekte in den nächsten 5 Jahren?
Team Volkspartei: Neue Radfahr-Projekte werden in Abstimmung mit der Bevölkerung entwickelt werden.
Mit:uns:
– Fuß- und Radweg Boindlfeld
– Radweg entlang der Eibesbrunner-Straße zum Obersdorfer Bahnhof
– Unsere Gemeinde ist stark im Wachstum und von einer ständigen Veränderung betroffen. Radwege und andere Verkehrsverbindungen müssen daher den sich verändernden Situationen sowie Bedürfnissen der Bevölkerung angepasst werden. 5 Jahre sind dabei ein langer Zeitraum, indem viele Verbesserungen für RadfaherInnen stattfinden können. Eine detaillierte Priorisierung ist dabei schwer möglich, da alle Projekte ihre Berechtigung haben.
WUI-Die Grünen:
– Rad/Gehweg Wolkersdorf Nord zum Hochleithenwald
– Boindlfeld
– Bahnhof Obersdorf
– Tempo 30
SPÖ:
– Radweg Riedenthal sicherer Untergrund
– Radweg von Münichsthal bis zum Bad in Wolkersdorf mit sicherem Untergrund
– Rad-Konzept Schlosspark
FRAGE 6: Was sind für Ihre Partei die drei wichtigsten Projekte zum Thema „zu Fuß gehen“ in den nächsten 5 Jahren?
Team Volkspartei:
Neue Projekte zum Thema zu Fuss gehen werden in Abstimmung mit der Bevölkerung entwickelt werden
Mit:uns:
Verbesserung der Ausleuchtung von Schutzwegen (z.B. Haasgasse, Kindergarten Münichsthal, …)
WUI-Die Grünen:
Im Zuge der Gehsteigsanierungsinitiative 2025 für ausreichende Breite zu sorgen, Lückenschlüsse errichten (Boindlfeld, Wolkersdorf Nord, …)
SPÖ:
– Hauptstraße Wolkersdorf: Verbesserung der Aufenthaltsqualität
– Wegekonzept Schlosspark
– Münichsthal sicherer Gehsteig bis zum Tennisplatz
FRAGE 7: Soll das Zentrum (Hauptstraße) neu gestaltet und verkehrsberuhigt werden?
Team Volkspartei: Zentrale Parkgarage unter dem Schinkele-Areal, Parkleitsystem
Mit:uns: Die lebenswerte Gestaltung des Ortskerns und damit der Hauptstraße ist immer schon eines unserer Herzensprojekte. Die Ideen dafür befinden sich im Mobilitätskonzept, welche schrittweise umgesetzt gehören.
WUI-Die Grünen: Ja
SPÖ: Ja
FRAGE 8: Soll der Durchzugsverkehr in der Hauptstraße von Obersdorf reduziert werden?
Wenn ja, welche Vorschläge haben Sie, um dieses Ziel zu erreichen?
Team Volkspartei: Südumfahrung Wirtschaftspark entlastet Obersdorf
Mit:uns: Um den Durchzugsverkehr in Obersdorf zu reduzieren, setzen wir uns, wie schon die Jahre zuvor, für eine SÜD-Zufahrt ins Gewerbegebiet ein. Dies würde für die Menschen in Obersdorf eine Entlastung darstellen sowie für die Pendlerinnen und Pendler.
WUI-Die Grünen: Tempo 3o, Radwegquerung Friedhofgasse, Tempo 30 Antoniusgasse Spielplatz bis Kirschenallee
SPÖ: Neuregelung Zufahrt Gewerbepark und ÖBB-Parkplatz
FRAGE 9: Soll im Sinne der Verkehrssicherheit und zur Vereinheitlichung der Regelungen im gesamten Stadtgebiet von Wolkersdorf – so wie im Mobilitätskonzept empfohlen – einheitlich Tempo 30 (ausgenommen Landesstraßen) verordnet werden?
Team Volkspartei: Nein
Mit:uns: JA, dies hätten wir gerne schon vor einigen Jahren umsetzen wollen.
WUI-Die Grünen: ja, teilweise auch auf Landesstrassen
SPÖ: Ja
FRAGE 10: In einer Fahrradstraße ist außer dem Fahrradverkehr jeder Fahrzeugverkehr verboten. Ausgenommen davon ist das Befahren mit Fahrzeugen mit den in § 76a Abs. 5 genannten Fahrzeugen (Fahrzeuge des Straßendienstes und der Müllabfuhr, …) sowie das Befahren zum Zweck des Zu- und Abfahrens.
Die Errichtung einer Fahrradstraße wäre ein sichtbares Signal für umweltfreundliche aktive Mobilität. Z. B. könnte in der Bahnallee ohne Beeinträchtigung der Anrainer eine Fahrradstraße etabliert werden.
Sind Sie für die Errichtung einer Fahrradstraße in der Bahnalle?
Team Volkspartei: Nein
Mit:uns: Nein, dafür gibt es aus unserer Sicht keinen Grund. Uns sind in dieser, durch Radfahrer stark frequentierten Straße keine Probleme bekannt und es wurde uns diesbezüglich auch kein Wunsch nach solch einer Straße herangetragen.
WUI-Die Grünen: Ja und Wiederpflanzung der doppelten Lindenallee.
SPÖ: Nur in Abstimmung mit den Anrainer:innen.
FRAGE 11: Für mit der Bahn Ankommende ist der Bahnhofsvorplatz von Wolkersdorf quasi das Aushängeschild der Stadt. Welche Priorität geben Sie seiner Umgestaltung zu einem funktionalen und attraktiven Platz?
Team Volkspartei: mittel
Mit:uns: hoch
WUI-Die Grünen: hoch
SPÖ: mittel
FRAGE 12: Wollen Sie in der nächsten Amtsperioden andere Vorhaben umsetzen, um die aktive Mobilität in Wolkersdorf und seinen Katastralgemeinden sicherer und attraktiver zu machen?
Team Volkspartei: In Abstimmung mit dem Land NÖMikro-Öffis in den Katastralgemeinden einsetzen.
Mit:uns: Der Nahverkehr soll sich nach dem Vorbild anderer Gemeinden (Korneuburg, Tulln) verbessern. Dies könnte mit Sammeltaxis gut organisierbar sein, damit mehr Personen das öffentliche Angebot nutzen. Dies kann auch eine Entlastung für Eltern darstellen, wenn deren Kinder z.B. die Musikschule, Sportvereine usw. besuchen und nicht mehr durch die Eltern gebracht werden müssen.
WUI-Die Grünen:
Bahnhofvorplatz ist bereits in Planung und soll 2025 umgesetzt werden.
Veranstaltungen zum Radeln, Motivationsanreize setzen
mehr Stellplätze für Räder
Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung ev. mit Tarifen wie im Zentrum von Korneuburg
SPÖ: Radweg bis zum Bittner-Platz entlang Wiener Straße von Eibesbrunn durchgehend