„Vélo“ist als Kurzform für Vélocipède der Vorschlag für einen neuen Gruß bei der Begegnung beim Radfahren. Da die historischen Radlergrüße „All Heil“ und „All frei“ aus verschiedenen Gründen schon lange nicht mehr verwendet werden, fehlt seit langem ein solcher Gruß. Da „Vélo“ genauso schnell über die Lippen geht wie „Hallo“, hätte er gute Chancen, sich bei häufiger Anwendung in der Radfahrszene durchzusetzen.
Außerdem gibt es in der Radlerszene nur eine selten verwendete Grußformel für Briefe bzw. E-Mails wie „Rahmenbruch und Speichenriss“ (RL Krems). Um auch im Schriftverkehr eine Schlussformel parat zu haben, wurde der Begriff „Allrad“ zur Diskussion gestellt. Dieser Begriff dient bekannter Weise bis dato ausschließlich für die Bezeichnung der Antriebsform eines KFZs. Mit der Verwendung „All Rad“ als Grußformel setzt man ein verbales Zeichen, um Straßenraum zurückzufordern.
Beim 3. NÖ Radlobbytag am 1. März 2025, wo die beiden Vorschläge beim „Traismaurer Marktstand“ zum 1. Mal zur Diskussion gestellt wurden, bekam der Gruß „Vélo“ bei der Umfrage mit Abstand die meiste Zustimmung. Erfreulicher Weise gab es aus der Reihe der Teilnehmer noch weitere Grußvorschläge wie „Servus die Radeln“ (RL Mauerbach u. RL Gmünd), „All Rad“ (RL Melk), Vello (RL Klosterneuburg) und „Radfroh“ (RL Traismauer).
Der Vorschlag „All Rad“ als schriftliche Grußformel stieß nur bei der Gruppe Amstetten auf weitere Zustimmung. Die meisten tendierten zu einer netteren Formel wie „fahrradfreundliche Grüße“ (RL Enns-Donauwinkel), „radfahrfreundliche Grüße“ (RL Gmünd u. RL Gänserndorf), radliche Grüße (RL Klosterneuburg) oder „Servus Vélo“ (RL Mauerbach).
Die Entscheidung, wie man beim Radfahren grüßt und mit welcher Grußformel man schriftliche Botschaften beendet, bleibt zum Glück stets eine persönliche. Schon allein mit der Benützung des Fahrrades zeigt man ohnehin seine radfreundliche Einstellung. Kurzum: Es wird sich zeigen, ob sich ein neuer Gruß in der Radlerszene durchsetzt.
Autor: Ernst Reischauer, Radlobby Traismauer