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Die Plattform Lebenswertes Waldviertel hat am österreichweiten Verkehrswende-Aktionstag zur ersten Waidhofner Radparade eingeladen. Die Radlobby-Gruppe Gmünd hat dabei auch gleich der neugegründeten Waidhofner Radlobby-Gruppe ihre Aufwartung gemacht.
Vor der Abfahrt nach Waidhofen haben wir eine kleine Rundfahrt unternommen. Allein auf der kurzen Strecke vom Bahnhof über den Stadtplatz und über Mühlgasse und Schremser Straße bis zur Stadtausfahrt wurden etliche Mängel in der Radinfrastruktur in Gmünd wieder offenbar.
Mängel am Weg durch Gmünd
So wird es, sobald sich mehr als 3 Radfahrer gleichzeitig auf einem der vorhandenen Radwege bewegen, rasch eng. Im Konvoi mit 8 Erwachsenen und 3 Kindern samt Anhängern mussten wir uns auf dem Gehsteig um die „Botzi-Kurve“ drängen. Fußgänger hätten da keinen Platz mehr gehabt. Ein Rad- und Fußweg auf dem Gehsteig ist hier zeitraubend, gefährlich und vor allem extrem fußgänger-feindlich.
Ein Mitglied der Gruppe war übrigens mit seinen 2 Kindern im Volksschulalter aus dem Wasserfeld angeradelt, einer Neubausiedlung, wo viele Familien mit Kindern wohnen. Der Weg in die Stadt durch die Litschauerstraße (sowie über Schlossgasse, Stadtplatz und Bahnhofstraße) ist mit Kindern ein Wagnis. Kinder, die den Radfahrschein schon gemacht haben, hätten nicht viel davon – denn wer würde ein zehnjähriges Kind auf dieser Strecke guten Gewissens zur Schule radeln lassen? Wo ein Radweg keinen Platz hat, wäre Tempo 30 die geeignete Lösung.
Fehlende Radabstellanlagen
Angesichts dunkler Wolken hatten wir es eilig, uns auf den Weg nach Waidhofen zu machen. Sonst wäre ja nach der Umrundung des Stadtplatzes eine Pause auf ein Eis sehr verlockend gewesen. Bloß, wo hätten wir all die Fahrräder abgestellt? Wer am Stadtplatz (oder überall sonst in Gmünd) einkaufen oder essen geht, kann mit dem Fahrrad nur den Gehsteig verstellen oder es ungesichert auf einem Parkplatz abstellen. Ein halbwegs schönes Fahrrad ist dann nach Rückkehr aus Kaufhaus, Kino oder Gasthaus möglicherweise weg. Die Versicherung winkt in einem solchen Fall ab.
Schließlich ging es durch die Schremser Straße Richtung Schrems. Vor der Stadtgrenze (Hüther-Kurve) galt es wieder, in reichlich unübersichtlichem Gelände (entgegenkommende Autos kommen aus der Kurve und haben, wenn’s gut geht, gerade erst auf Tempo 50 gebremst), die Straße zu queren, um einen holprigen, schmalen Schotterweg in Richtung Backhausen-Kolonie zu erreichen. An der B41 entlang konnten wir (samt Durchquerung von Hoheneich) auf einem befestigten Weg fahren. Gut so, denn die B41 ist mittlerweile für Radfahrer lebensgefährlich. Leider handelt es sich bei dem Weg zwischen Hoheneich und Schrems noch nicht um einen offiziellen Radweg, der somit auch nicht geräumt wird. Schnee und Holzabfälle von Waldarbeiten im Winter, Erdbrocken aus Traktorreifen im Sommer sind in Kauf zu nehmen.
Mängel im öffentlichen Verkehr
Nun, ansonsten hatten wir eine wunderbare Fahrt durch die herrliche Waldviertler Landschaft. Und das war gut so – denn wie sonst hätten wir nach Waidhofen kommen sollen? Ein eigener Pkw ist derzeit das einzige Mittel dazu. Die Busverbindung zwischen den beiden Bezirkshauptstädten ist derart dürftig, dass man den Bus als Alternative schlicht vergessen kann. Es würde zu einer Tagesreise mit vielen Umstiegen und langen Wartezeiten.
Daher schließen wir uns als Radlobby Gmünd den Forderungen des österreichweiten Verkehrswende-Aktionstags an:
- Vorrang für den öffentlichen Verkehr, Ausbau von ÖV-Netzen
- Förderung umweltfreundlicher Mobilität
- Stopp fossiler Großprojekte wie Autobahnen und Flugpisten
- Ökologisch und sozial verträgliche Raumplanung und Arbeitsgestaltung sowie Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe
Nach der gut besuchten Kundgebung am Hauptplatz von Waidhofen radelte eine beeindruckend große Zahl von Radfahrern in der ersten Waidhofner Radparade einmal rund durch die Stadt, drehte eine Runde im Einkaufszentrum, um sich schließlich vor dem (stillgelegten) Bahnhof zu versammeln.
Links:
Radlobby Waidhofen an der Thaya
Plattform Lebenswertes Waldviertel
Verkehrswende-Aktionstag und Forderungen[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]