Im Kreuttal wird fleißig geradelt: Von den 2.668 Menschen, die in der Marktgemeinde Ulrichskirchen -Schleinbach und in der Katastralgemeinde Kronberg wohnen, nahmen heuer 155 am Wettbewerb „Österreich radelt“ teil – das sind 5,81%. Mit dieser Quote erzielte die Gemeinde Platz 1 auf Landesebene und im österreichweiten Vergleich Platz 2, jeweils in der Kategorie Orte mit 2.000 bis 5.000 Einwohner:innen.
Für diesen tollen Erfolg wurde die Gemeinde im November doppelt ausgezeichnet: in St. Pölten und im Bundesministerium für Klimaschutz. Bürgermeister Ernst Bauer und Gemeinderat Wolfgang Exler nahmen die Auszeichnungen stellvertretend für alle Teilnehmenden entgegen. Gemeinsam haben sie über das Sommerhalbjahr stolze 74.340 km erradelt.
Viele Initiativen PRO RAD
Der Erfolg ist natürlich in erster Linie den vielen motivierten Mitradlern zu verdanken, sowie dem Engagement von Wolfgang Exler, der als Gruppen-Administrator und Motivator die Teilnahme der Gemeinde am Wettbewerb organisiert hat. Der Erfolg ist aber auch Ausdruck eines radfreundlichen Klimas, das sich in in der Marktgemeinde unter Bürgermeister Ernst Bauer entwickelt hat.
Dass für Ernst Bauer aktive Mobilität ein persönliches Anliegen ist, hat er heuer wieder bei der „Bürgermeister Challenge“ unter Beweis gestellt, bei der Bürgermeister:innen im Juni möglichst viele (Amts-)Wege mit dem Rad erledigen.
Unter Bürgermeister Bauer wurden alle drei Orte der Markgemeinde – Ulrichskirchen, Schleinbach und Kronberg – durch Radwege verbunden. Seither ist auch die Volksschule aus allen Orten sicher mit dem Rad oder zu Fuß zu erreichen. Da die Volksschüler:innen die Radfahrprüfung schon in der 3. Klasse machen, können die Viertklassler:innen auch allein mit dem Rad in Schule fahren. Die Radfahrprüfung ein Jahr früher abzuhalten, geht auf eine Anregung der Radlobby zurück.
Vor kurzem hat die Gemeinde eine weitere langjährige Forderung der Radlobby umgesetzt und die Bordsteine am Geh- und Radweg neben der Schleinbacher Straße in Ulrichskirchen bei sechs Querungen (In Jochen / Am Eichgraben / 2 x Nebenfahrbahn / Viehtrift / Schlosserberg) abgesenkt.
Jetzt rumpelt es nicht mehr – ein großer Gewinn an Komfort für alle Radler:innen! Die Radlobby vertritt die Position, dass Radfahrende auf einem straßenbegleitenden Radweg genauso Vorrang gegenüber Fahrzeugen, die aus den einmündenden Straßen kommen, haben sollen, wie Fahrzeuge auf der Hauptfahrbahn. Davon gilt es die verantwortlichen Politiker in Ulrichskirchen noch zu überzeugen.
An einem heiklen Punkt des Radwegenetzes sucht die Gemeinde weiterhin nach einer Lösung: der Überquerung der vielbefahrenen Landesstraße an der Tankstelle in Schleinbach. Hier eine wirklich sichere Querung der L6 zu schaffen, ist nicht nur für den Alltagsradverkehr notwendig, sondern auch für die vielen Radler:innen, die auf dem Eurovelo 9 unterwegs sind.
Radler:innen willkommen!
Der internationale Fernradweg Eurovelo 9 verbindet die Ostsee mit der Adria und Ulrichskirchen-Schleinbach mit den Nachbargemeinden Unterolberndorf und Wolkersdorf. Ihn nutzen neben Radtourist:innen auch zunehmend viele Ausflugsradler:innen. Damit sie sich erfrischen können, hat die Gemeinde mit Unterstützung des Landes einen Rastplatz mit Brunnen und einer Informationstafel errichtet – auch dies ein Zeichen, dass Radler:innen in Ulrichskirchen-Schleinbach willkommen sind.
Zu nennen ist zu guter Letzt die Renovierung der Park & Ride-Anlagen an den Bahnhaltestellen in Ulrichskirchen und Schleinbach. Die ÖBB haben sie auf Betreiben der Gemeinde mit modernen Radabstellanlagen ausgestattet.
Vermisst werden solche allerdings noch beim Gemeindeamt in Ulrichskirchen.
Radlobby gratuliert
Um ein radfreundliches Klima zu schaffen, braucht es Ausdauer und viele kleine, manchmal auch größere Schritte. Dass Ulrichskirchen-Schleinbach auf diesem Weg ein großes Stück vorangekommen ist, spiegelt sich im großartigen Erfolg der Gemeinde bei „Österreich radelt“ wieder. Die Radlobby gratuliert herzlich!