Am Samstag, den 30. April 2022, haben rund 40 Teilnehmer*innen der Kellergassenradtour uriges und gastfreundliches Weinviertel im wahrsten Sinn des Wortes erfahren.

Geführt vom Kellergassenführer Herbert Kraus und begleitet von Hermann Hiebner von der Radlobby Wolkersdorf hat die Gruppe Kellergassen in der Region besucht. Herbert Kraus hat die Besonderheiten der Weinviertler Keller und Presshäuser erklärt.


Herbert Kraus und Hermann Hiebner

Schleinbach – Münichsthal – Großebersdorf

In der Schleinbacher Kellergasse präsentierte Richard Wagner seinen Keller, den man auch für Veranstaltungen und Feiern mieten kann. Selbstverständlich gab’s auch einen guten Tropfen zu verkosten oder Wasser und Limonaden zur Erfrischung.

In Münichsthal lernten wir die Keller inklusive Gastfreundschaft von Josef Haiduck und Ernst Körmer kennen. Von Münichsthal nach Großebersdorf gab es eine kleine Bergwertung, bekannt als der Kleine Semmering, zu überwinden.

Im Keller von Gerhard Wernhard war eine Rarität zu sehen. Eine alte Baumpresse, bei der die Trauben nicht in ein einem Holzkorb, sondern in Eisenringen, die kegelförmig aufgeschlichtet werden, gepresst werden. Die Presse ist nicht nur ein Schaustück, sie ist immer noch in Verwendung. Am Grünen Veltliner DAC konnten wir uns überzeugen, dass die Presse und der Winzer damit einen besonderen Tropfen herstellen.

Ein Herz für einen Keller

Hatten früher die meisten Bauern einen Keller, hat man für sie heute kaum noch Verwendung. Die verbliebenen Winzer keltern die Trauben und lagern die Weine aus praktischen und technischen Gründen, die eine hohe und gleichmäßige Weinqualität gewährleisten, in eigens dafür errichteten Kellerbetrieben. Daher werden die Keller kaum mehr für Ihren ursprünglichen Zweck gebraucht. Einzelne werden ihrem Schicksal überlassen. Doch zahlreiche Presshäuser wurden von Liebhabern gerettet, die ein Herz für die Weinviertler Kultur haben und die Keller möglichst originalgetreu renovieren und erhalten.

Davon konnten wir uns überzeugen.

Der gemütliche Abschluss nach 30 km Pedalieren war im Wolkersdorfer Gmoakeller. Zu hervorragenden Tropfen von Wolkersdorfer Winzern haben die Schmalzbrote besonders gut geschmeckt. Es war schon dunkel, als vom letzten harten Kern die Fluchtachterln geleert wurden.

Schön war’s, war die einhellige Meinung!

Die Bilder zeugen davon:

   


 

Gastfreundliches Weinviertel
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