Die Hauptversammlung der Radlobby Niederösterreich fand am 17.2.2018 im Kultursaal Obersdorf statt.
Im Weinviertel ist die Radlopbby besonders gut mit Gruppen organisiert:
Deutsch Wagram, Korneuburg, Mistelbach, Wolkersdorf.
Bald auch in Poysdorf und im Retzer Land.
Die Verantwortlichen haben über ihren Einsatz zur Verbesserungen der Radrouten und über ihre zahlreichen Aktivitäten berichtet.
So wurden u.a.
- Radbazare
- Tweedrides
- Radausflüge
- Radwerkstättentage
- Radkinos
- Radparaden
- Einkaufsradeln
- Radlpost
- Stammtische
von den einzelnen Gruppen veranstaltet.
Ungeachtet der Erfolge, die einzelne Gruppen schon erzielt haben, berichten Verantwortliche von den mühsamen, schwierigen und langen Diskussionen, die es braucht, um die Politik davon zu überzeugen, dass der Radverkehr als DIE nachhaltige Mobilitätsform nicht gegenüber dem Autoverkehr benachteiligt werden darf.
Bericht des Vorstandes
In der letzten Periode wurden bei den zuständigen Landesgremien die Notwendigkeit der Errichtung von fünf Radkompetenzzentren in Niederösterreich eingefordert.
Ein erster Schritt dazu ist die NÖ Regional GmbH mit ihren Mobilitätsberatern für die Gemeinden.
Gefordert wird ein Landesbudget für Radverkehr in der Höhe von EUR 15 Mio pro Jahr. Investitionen in Radtourismus sind dabei nicht inbegriffen.
Die Radlobby weist darauf hin, dass bei Sanierung oder Neuerrichtung von Landesstraßen in der Regel der Radverkehr nicht oder zu wenig berücksichtig wird.
Es fehlen sichere Radquerungen und begleitende Radverkehrsanlagen.
Die Radlobby programmiert derzeit eine Problemstellendatenbank. In dieser werden gefährliche Stellen beschrieben und mit Fotos dokumentiert, Lösungsvorschläge gemacht, und die GPS-Daten erfasst.
Die Radlobby Niederösterreich vertritt derzeit knapp 1300 Mitglieder. Erfreulich ist der schöne Mitgliederzuwachs und das Interesse in den Gemeinden, Gruppen zu gründen.
Wolkersdorfer in Führungs- und Kontrollfunktion
Zwei Wolkersdorfer Radlobby-Aktive sind auch in der Radlobby Niederösterreich führend aktiv:
Johannes Flandorfer wurde neu in den Vorstand gewählt.
Hermann Hiebner wurde als Rechnungsprüfer wiedergewählt.
Hitzige Diskussion über touristische Radrouten
Von einfachen Mitgliedern wurde über den schlechten Zustand zahlreicher Radrouten – besonders im Weinviertel – geklagt. Besonders ärgerlich für Freizeitradler.innen sind schlechte Beschilderungen der Wege, die zu ärgerlichen Irrfahrten führen.
Hier zeigt sich wieder die Unzulänglichkeit der Zuständigkeitsregelung. Für die Erhaltung der Wege und auch der Beschilderungen sind die Gemeinden verantwortlich. Hermann Hiebner von der Radlobby Wolkersdorf, der auch eine Ausbildung zum Zertifizieren von touristischen Radrouten nach ADFC-Kriterien hat, erzählt, dass Mängelmeldungen, die via Tourismusorganisation, wie z.B. Weinviertel Tourismus GmbH, bei den Gemeinden landen, von diesen oft einfach ignoriert werden. Das Land und die Tourismusorganisationen haben leider kein Durchgriffsrecht. Und so bleiben viele Radtouristen im wahrsten Sinn des Wortes auf der Strecke. Andererseits hebt Hermann Hiebner die gute Zusammenarbeit mit verantwortlichen Politikern und der Bauabteilung in Wolkersdorf hervor. Das ist sicher eine Frucht der Arbeit der Radlobby.
Wie man am besten eine Verbesserung erreicht, wurde hitzig diskutiert. Einige möchten die Politik an den Pranger stellen, andere appellierten an den Aufbau einer guten Gesprächsbasis zu den Verantwortlichen.