Offener Brief der Radlobby Stockerau / Radkorso
an alle Gemeindepolitiker*innen
Im Anschluss an den Radkorso, werden wir der Gemeinde offiziell unser Schreiben überreichen
Im September 2019 wurde auf Basis eines Initiativantrages ein einstimmiger Grunsdsatzbeschluss gefasst, der 28 Punkt eumfasst. Der Auszug aus dem Protokoll steht am Ende des Berichtes. Quelle, Homepage der Gemeinde, GR-Protokolle
Als Radlobby vertreten wir Radfahragenden, zu denen auch Verkehrsplanung im Allgemeinen gehört, Tempo 30, Schulstraßen, aber auch der ÖPNV, der durchaus Kapazität hat die Straßen zu entlasten, um damit eine Basis für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen zu schaffen. Im Wesentlichen beschäftigen uns und die gelb unterlegten Punkte des Maßnahmenpaketes.
Daher stellen wir in einem offenem Brief an den Stadtregierung folgende Fragen:
- Inwieweit wurde bei Gemeinderatsbeschlüssen die Klimarelevanz berücksichtigt (Beispiele) (1)
- im Mai 2021 wurde STERN (Stadterneuerungsprozess) gestartet, viele engagierte Bürger*innen kamen ins Z-2000 – Wie geht es mit STERN weiter, wann werden sich Gruppen formieren können. Es gibt viele brennende Themen in der Stadt, die alle Bürger*innen betreffen. (1, 2)
- Punkt 7 spricht die Bestellung einesR Energiebeauftragten an. Wird diese Funktion bereits bekleidet, wenn ja von wem, wenn nein, wann wird dieses Amt besetzt?
- Gibt es bereits ein ein Konzept für Grünflächenerhaltung und -sicherung? Wie ist dieses Konzept mit den rezenten Versiegelungen vereinbar? Stögergasse Parkplätze statt der Bäume, Am Kellern 2, Versiegelung der hausnahen Grünfläche, Schotter / Vulkangesteinbeete im gesamten Stadtgebiet. (8, 20)
- Citybus, wurden bereits Machbarkeitsstudien zum ÖPNV eingeleitet? (15)
- Weder wurde das Radwegenetz ausgebaut, noch der Bestand in einen brauchbaren Zustand überführt. Im Bereich der B 3 verschmälern ständig geparkte KFZ die nutzbare Fläche, und gefährden dadurch Radfahrer*innen und Fußgänger*innen. Wie gedenkt die Gemeinde damit umzugehen? (17)
- Blick in die Zukunft: Klosterneuburg wird heuer im Herbst Tempo 30 als Regelgeschwindigleit flächendeckend einführen, Korneuburg stöhnt unter dem Aufkommen der Elterntaxis auf und überlegt weitere Maßnahmen (NÖN). Was gedenkt Stockerau zu unternehmen. Betroffen sind vor allem: Belvederegasse, Unter den Linden, Pampichlerstraße, Schießstattgasse, Manhartstraße, Brotschildstraße
28-Punkte-Maßnahmenpaket
Einstimmig beschlossen als Grundsatzbeschluss im September 2019
Klimaschutz Stockerau
Allgemeines
- Berücksichtigung der Klimarelevanz bei den Beschlüssen des Gemeinderates
- Nutzung der gemeindeeigenen Kommunikationskanäle zur Information und Einbindung der Bürgerinnen und Bürger
- Forcierung von Klima- und Naturschutzprojekten mit Kindern und Jugendlichen
- Erarbeitung eines Smart City-basierten Stockerauer Klima- und Energiefahrplanes (Beschlussfassung im Gemeinderat spätestens im Dezember 2020)
- Beitritt zum e5-Programm (Das e5-Programm soll die Klimaschutz- und Energiepolitik in der Gemeinde modernisieren, Energiekosten sparen und erneuerbare Energieträger forcieren.)
- Verabschiedung einer Resolution an die Bundesregierung zur Einführung von Pfand auf Kunststoffgebinde, insbesondere Plastikflaschen
- Bestellung eines Energiebeauftragten der Stadtgemeinde auf politischer Ebene
Natur - Erarbeitung eines Grünflächen-Sicherungs- und Ausweitungskonzeptes für das Stadtgebiet von Stockerau
- Erschließung von zusätzlicher Aufforstungsflächen südlich der A22
- Erarbeitung eines Schutz- und Nutzungskonzepts (Managementplan) für die Stockerauer Au unter Berücksichtigung der
- Durchführung eines wissenschaftlichen Projekts zum Erhalt vom Aussterben bedrohter heimischer Pflanzenarten
- Einführung von Baumpatenschaften (digitale Lösung)
- Durchführung städtischer Pflanzaktionen, Förderung privater Pflanzaktionen
- Erhaltung der Artenvielfalt (Biodiversität) durch Aktionen wie: Insektenhotel, Bienenwiese, Hochgras etc.
Mobilität - Vergabe einer Machbarkeitsstudie Citybus mit alternativem Antrieb
- Errichtung zweier weiterer Strom-Tankstellen im Stadtgebiet von Stockerau nach Evaluierung des Bedarfs
- Ausbau des Radwegenetzes
- jährliche Abhaltung eines „Stockerauer motorfreien Tages“
Stadtplanung - Überarbeitung der Bebauungsvorschriften im Sinne der Klima- und Energiestrategie des Landes
- Erhalt offener, nicht versiegelter Flächen, wo immer möglich Maßnahmen in der Gemeindeverwaltung
- Steigerung des Anteils von alternativ betriebenen Fahrzeugen im Fuhrpark der Stadtgemeinde
- Erschließung Fassadengrün- und zusätzlichen Energieflächen auf Gebäuden im Gemeindebesitz
- Erstellung eines Energieberichts über die Energieverbrauchsdaten der gemeindeeigenen Gebäude und die Einsparungspotentiale (Vorlage an den Gemeinderat spätestens im Frühling 2020)
- Abschluss der Umstellung der öffentlichen Beleuchtung auf LED
- Reaktivierung der Gasmotoren im Bereich der Kläranlage?
- Weitgehender Verzicht auf Einwegplastik bei Veranstaltungen der Stadtgemeinde
- Forcierung regionaler Produkte im Rahmen der Gemeinde-Beschaffungen
- Forcierung einer umweltgerechten, energieschonenden Arbeitsweise der Gemeindebetriebe (Schulungsmaßnahmen)