Es gibt seitens Stadt und Land weiterhin keine definitive Zusage für die Verbindungen Wiener Neustadt <> Lichtenwörth und nach Eggendorf.
Mag. Hannes Höller, Dr. Irene Nemeth und Karl Zauner von der Radlobby hatten im Rathaus ein Gespräch mit Klubobmann GR Mag. Philipp Gruber und StR DI Franz Dinhobl. Ing. Wolfgang Böck von der Landesstraßenplanung für den Bau der Ostumfahrung zuständig, war auch dabei.
Trotz Beteuerns der Stadtvertreter, am Radverkehr interessiert zu sein, gab es keine Begründung, warum nach 2 Jahren konkreter Planung seitens der Stadt keine Lösungen für den Radverkehr eingefordert wurden. Die konkreten Eingaben der Radlobby vor fast einem Jahr (PDF) wurden nur in einem ganz kleinen Bereich berücksichtigt. Jetzt im nachhinein wollten weder die Vertreter der Stadt noch Ing. Böck Änderungen an den Planungen durchführen, weil sonst das gesamte UVP-Verfahren gefährdet sei. Die Radlobby wies im Gespräch darauf hin, dass die Stadt die Hauptverantwortung für diese Untätigkeit trägt.
Diese wichtigen Abschnitte sind nicht eingeplant (PDF)
1. Route Lichtenwörth <> Nova City
Kein Interesse der Stadt und des Landes an einer sicheren Radverbindung
Statt einer sicheren Querung bei der neuen Monsterkreuzung Pottendorfer Straße wird nur ein ungesicherter Übergang bei der Straße “Am Schafflerhof”
oder mit einem Umweg über die Niederländerstraße angeboten. Es ist anzunehmen, dass dieser ungesicherte Übergang ohnehin vom Sachverständigen nicht genehmigt wird.
Die Radlobby schlug vor, die 3m breite Mittelinsel der Kreuzung und die wohl kaum genutzte Abbiegespur Pottendorfer Straße (sie führt nach Süden in die Ostumfahrung) zu reduzieren. Anstatt der Mittelinsel könnte auch eine Leitschiene oder eine Beton-Abtrennung errichtet werden. Zusätzlich oder alternativ könnte auch ein schmaler oder breiterer Streifen des angrenzenden Privatgrundstückes abgelöst werden. Damit könnte nordseitig ein 2,5 m breiter 2-Richtungsradweg von der Kreuzung Pottendorfer Straße/Ostumfahrung bis zu Am Schafflerhof geführt werden.
2. Verbindung Pottendorfer Straße <> Eggendorf
Land empfiehlt Radfahrern, über ein Privatgrundstück zu fahren
Es wurde auf Vorschlag der Radlobby südseitig entlang der Pottendorfer Straße ein Radweg ab Zwischenweg (Wiener Neustadt) bis zu den Häusern Trenkgasse 47 (Eggendorf) in den Plan eingezeichnet, jedoch mit einer wesentlichen Unterbrechung. Ing. Böck vom Land NÖ empfiehlt den Radfahrer.innen, über ein Privatgrundstück (Tankstelle) zu radeln, weil hier kein Radweg eingeplant wurde. Ob die Grundstückseigentümer für diese Radroute haften wollen, darf bezweifelt werden. Es gibt auch keine Grundbucheintragung, in der das Überfahrtsrecht für den Radverkehr gesichert ist.
Ergänzen muss man, dass hier auch Bürgermeister Pollak von Eggendorf seine Hausaufgaben nicht gemacht hat. Auch auf den detaillierten Hinweis der Radlobby hat er nicht reagiert. Eine durchgehende Radverbindung von Eggendorf nach Wiener Neustadt wäre bei gutem Willen leicht möglich.
3. Verbindung Fischabachradweg <> Lichtenwörth über die Haderäcker
Die wichtige Alltags- und Freizeitradverbindung bleibt unterbrochen – es gibt nur eine “Vielleicht-Zusage” für eine Brücke
Wer ist nicht schon vom Fischabachradweg nach Lichtenwörth zum Heurigen geradelt? Der Haderäckerweg und die Kapellengasse sind familientauglich. Diese Route wird auch von Alltagsradlern zur Arbeit oder für andere Gelegenheiten gerne genutzt. Die Gemeindeverwaltungen von Wiener Neustadt und Lichtenwörth und die Landesverwaltung haben diese Strecke bisher ignoriert. Sie wollen aktuell wegen der UVP keine Rad/Fußweg-Brücke einplanen. “Vielleicht später einmal”, heißt es, “wenn niemand dagegen ist und die Bauern noch ein wenig Grund abtreten”. Es ist zu unklar, ob die Politik in späteren Jahren eine Rad/Fußweg-Brücke errichtet, wenn diese aus dem Stadtbudget zu bezahlen ist. Auf die Politik des Landes und der Stadt kann man sich nicht verlassen, wie die aktuellen Erfahrungen mit der Einplanung des Radverkehrs in die Ostumfahrung zeigen.
Die Radlobby erwartet eine professionelle Radroutenplanung durch die Verantwortlichen der Stadt, des Landes und der Umlandgemeinden.
Keine Rücksichtnahme auf das UVP-Verfahren. Land und Stadt haben seit 2 Jahren gewusst, dass hier Radrouten und auch Fußwege unterbrochen werden und haben sich nicht offensiv darum gekümmert. Weiters gibt es im auch gesamten UVP-Verfahren kein Wort zum öffentlichen Verkehr.
Wir bestehen auf sicheren und eingeplanten Lösungen für den Radverkehr.
Wir bestehen auch darauf, dass die Rad-Verbindungen des RADLgrundnetzes Wiener Neustadt (LAND NÖ) nicht unterbrochen werden und dass die genannten Strecken Teil des RADLgrundnetzes werden bzw. bleiben.
Die Radlobby fordert:
Zurück an den Start mit der gesamten Planung der Ostumfahrung, da diese systematischen Fehler vor dem Abschluss des UVP-Verfahrens ausgeräumt werden müssen.Die Arbeitsmethode der Straßenplanung des Landes Niederösterreich ist in den 70er-Jahren des vorigen Jahrhunderts stecken geblieben. Es zeigt sich, wie auch bei anderen aktuellen Umfahrungen im gesamten Bundesland, dass Rad- und Fußverkehr und der öffentliche Verkehr kaum eine Rolle in der Konzeption Mobilitäts-Infrastruktur spielt.
Da StR DI Dinhobl und KO Mag. Gruber sich ausdrücklich als Radfahrer bekannten und ihnen die Situation sichtlich unangenehm war, freuen wir uns auf Einsicht und hoffen auf Neuausrichtung der künftigen Verkehrsplanung in Wiener Neustadt.
Einladung zur Ostumfahrung Radtour
Sonntag, 5. Nov. 2017 · Treffpunkt: 10.00 Uhr Bahnhofplatz Wiener Neustadt
Hier sind die Details zur Radtour
NÖN 24. Okt. 2017 | NÖN 17. Okt. 2017
Rad-Querungen bleiben unklar
Die Radlobby fordert: Zurück an den Start mit der gesamten Planung der Ostumfahrung