Frau Schredl kennt in Wolkersdorf nahezu jede*r.

Und wie kennt man sie? Natürlich auf ihrem altbewährten Fahrrad. Darum wurde sie diesmal auch zur Radfahrerin des Sommers ausgewählt.

Nach einem Puchfahrrad, das sie im jugendlichen Alter bekam, ist das vermutlich so um die 40 Jahre alte Citybike ihr zweites Fahrrad. Es ist alt, aber gut und mit Korb und Lenkertasche praktisch ausgestattet.

Wunderschön ist der aus 100% Schurwolle gefilzte Sattelbezug (gibt´s bei foschl.at) mit einem Blumenmotiv, ein wahres Schmuckstück.

(Fast) Alle Wege mit dem Fahrrad

Mit diesem alten Rad legt Traude Schredl (fast) alle Wege in und um Wolkersdorf  zurück. Das Fahrrad ist praktisch vor dem Haus platziert, jederzeit startbereit. Traude Schredl: „Ich komme gar nicht auf die Idee, das Auto aus der Garage zu holen. Das Fahrrad ist für mich im Ort das praktischste Verkehrsmittel und das das ganze Jahr, außer es liegt zu viel Schnee. Aber das kommt ja kaum noch vor.“

Auf die Frage warum sie das Fahrrad verwendet, gibt es viele Antworten:

Radfahren ist Genuss und macht Spaß

„Ich fahre ganz einfach für mich. Es macht mir Spaß, ich genieße es. Radeln ist kommunikativ, wenn man jemandem begegnet, grüßt man sich oder man bleibt stehen und kann sich gleich unterhalten. Bei einem Einkauf muss ich die Tasche nicht tragen, die findet Platz im Korb und das Fahrrad ist der Lastenträger. Das schont auch meine Wirbelsäule.“ Auch in der Zeit, als sie als Volksschullehrerin noch aktiv war, ist sie den Weg zur Schule selbstverständlich mit dem Rad gefahren. Die Hefte und Bücher hatten auch immer im Korb Platz.

+/- in Wolkersdorf

Und was meint Traude Schredl zur Radinfrastruktur in Wolkersdorf?

Sie findet, dass die roten Bodenmarkierungen, etwa im Zentrum von Wolkersdorf oder auf der Kreuzung Obersdorfer Straße – Bahnallee, Radfahren sicherer machen.

Die geöffneten Einbahnen in der Hauptstraße und in der Hofgartenstraße fährt sie mit gemischten Gefühlen, weil ihrem Empfinden nach neben einem Auto nur relativ wenig Platz bleibt und es Autofahrer*innen gibt, die nicht immer rücksichtsvoll unterwegs sind. „Aber die Leute, die sich dort zu fahren trauen, die sollen das machen“, ist ihre Meinung.

Gar nicht mag sie die Brünner und die Wiener Straße, weil dort das Verkehrsaufkommen relativ hoch ist und keine Radinfrastruktur vorhanden ist. „Dort gibt es aber einen breiten Gehsteig, den man gut als Geh- und Radweg ausbauen könnte“, meint Traude. Am Boindfeld wünscht sie sich einen straßenbegleitenden Weg für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen. Auf diesem Abschnitt mit dem Rad zu fahren oder als Fußgänger*in unterwegs zu sein, hält sie für sehr gefährlich.

Sie findet auch, dass die zahlreichen Radfahrer*innen auf den vielbefahrenen Wegen im Schlosspark einmal eine neue, feine Asphaltdecke verdienen würden. Diese Wege sind die Hauptachse der Verbindung von Obersdorf – Wolkersdorf. Diese Meinung teilen viele.

Bei diesem Radenthusiasmus von Frau Schredl fragt man sich, wie viele Kilometer sie und der altbewährte Roadrunner wohl schon abgespult haben? Das weiß niemand. Es sind unglaublich viele!

Als fleißige und überzeugte Radfahrerin hat Traude Schredl von der Stadtgemeinde das Buch „Von Gehölzen begleitet“ von Rudolf Rozanek und von der Radlobby die aktuelle Ausgabe der Mitgliedszeitschrift Drahtesel erhalten.

Die Stadtgemeinde und die Radlobby wünschen Traude Schredl weiterhin viel Spaß beim Radeln!

 

Radfahrerin des Sommers