Bis auf relativ starken Wind war Samstag, den 6.10.2018 perfektes Radwetter für die Tour zu einigen Kellergassen – die Dörfer ohne Rauchfang – in der Region.
Start war um 13:00 Uhr beim Rathaus in Wolkersdorf.
Zwei Teilnehmerinnen waren aus Wien angereist, die anderen kamen aus der Region, aus Wolkersdorf, Pillichsdorf, Ulrichskirchen.
Der Trend zum E-Bike war auch bei unseren Tourteilnehmer.innen unverkennbar. Knapp mehr als ein Drittel fuhr mit elektrischer Unterstützung. Das war bei einzelnen, kurzen Steigungen und beim starken Gegenwind die letzten Kilometer zurück nach Wolkersdorf recht hilfreich.
Die Kellergassen unterschieden sich in mehreren Punkten, die eine war auf einem Berg, die andere in einem Hohlweg, einige waren in „renoviertem“ Zustand, andere hatten eher einen morbiden Charme.
Auf der Tour konnten wir Weinviertler Landschaft, Kellerkultur und gelebte Gastfreundschaft im wahrsten Sinn des Wortes erfahren.
In Kronberg besuchten wir den Kellerberg. Ein Kellerberg ist eine Besonderheit in unserer Region. Üblicherweise wurden Kellergassen in Hohlwegen angelegt.
In Traunfeld machten wir einen Zwischenstopp bei Weindesign Johann Achter. Wir wurden mit Erfrischungen und köstlichen Imbissen verwöhnt.
In der Kellergasse in Traunfeld und Wolfpassing, konnten wir einige Keller in gutem Originalzustand (ungebrannte Ziegel, „Wuzlmauerwerk“, …) betrachten.
Kellergassenführer Herbert Kraus erklärte, dass die Keller mit Materialen gebaut wurden, die praktisch nichts kosteten, Lehm für das Mauerwerk, Holz und Eisen in 2. Verwendung für die Türen und Stroh. Für die Dachdeckung wird sehr häufig stilgerecht der Dachziegel „Wiener Tasche“ verwendet. Das Lehmmauerwerk wurde meist jährlich weiß gekalkt.
In der schön renovierten Kellergasse in Bogenneusiedl trafen wir auf den Verein „Freunde der Bogenneusiedler Kellergasse“. Wir wurden vom Obmann Hermann Byslovsky herzlich begrüßt und mit Erfrischungen versorgt.
Weiter ging´s zurück nach Traunfeld und über eine kurze Steigung durch Weinrieden wieder runter nach Hautzendorf.
Dort tauchten wir in eine Kellerröhre ab, um uns noch einmal bei einem Gspritzten zu erfrischen.
Der gemütliche Ausklang zum näher Kennenlernen fand in der Wolkersdorfer Kellergasse im „Gmoakölla“ des Vereins „Köllamauna & -weiba“ statt. Hier gab´s Aufstrichbrote und Weine der Wolkersdorfer Winzer zu Verkosten.
Und hier noch eine Fotostrecke: