Die Radlobby Wolkersdorf war am 31.1.2018 vom Bauausschuss eingeladen, den „Leitfaden Radabstellanlagen im Wohnbau“ vorzustellen.

Radlobby schmiert Politiker.innen

Zu Beginn wurde von der Radlobby dem Ausschussvorsitzenden Michael Gadinger, der Bürgermeisterin und anderen Mitgliedern des Gemeinderates, die mit dem Fahrrad gekommen waren, ein Fläschchen Fahrradöl überreicht.
Das Fahrradöl als Präsent ist als Gag gut angekommen und hat vielen Gemeinderäten ein Schmunzeln entlockt. Insgeheim hoffen wir natürlich schon, dass die Zusammenarbeit damit noch reibungsloser klappt. 

Vorteile des Radverkehrs

Von Hermann Hiebner und Johannes Flandorfer wurde einleitend begründet, warum Investitionen in die Radinfrastruktur sinnvoll, kostengünstig und zukunftsträchtig sind.

Maßgeblich für die Wahl des Verkehrsmittels ist die Distanz vom Wohnort bzw. vom Zielort zum Verkehrsmittel und die praktische Verfügbarkeit am Quell- und Zielort.

Dazu müssen Radabstellanlagen in ausreichender Zahl, am richtigen Ort und vor allem in guter Qualität errichtet werden.
Dies betrifft den öffentlichen Raum, im Besonderen alle Orte, die Quell- und Zielorte sind: Arbeitsorte, Ausbildungsstätten, Wohnsiedlungen, Einzelhandelsgeschäfte, Freizeit- und Erholungsorte und vieles mehr.

50% der Autofahrten sind kürzer als 5 km. Diese Fahrten können bequem mit dem Rad zurückgelegt werden.

Leitfaden Radabstellanlagen im Wohnbau

Nach Ansicht der Radlobby ist der gesetzliche Richtwert in Niederösterreich von 1 Fahrradstellplatz je Wohnung nicht ausreichend.
Sie empfiehlt 1 Stellplatz je angefangene 30 m2 Wohnnutzfläche und zusätzliche Außenstellplätze für die Bewohner.innen und Besucher.innen.

Laut Gesetz sind diese Stellplätze mit Vorrichtungen zum standsicheren Abstellen auszustatten (z. B. mit Anlehnbügeln). Dann kann man mit einem guten Schloss den Fahrradrahmen und ein oder beide Laufräder sichern. Die Vorrichtungen dürfen die Räder nicht beschädigen. Leider werden noch immer sogenannte Felgenmörder installiert. Diese Vorderradhalter können die Felgen schädigen, wenn Druck auf das Fahrrad ausgeübt wird.

Praktisch sind auch Schließfächer zum Verstauen von Helmen, Werkzeug und Zubehör. Eine frei zugängliche Servicebox mit gesichertem Werkzeug und Pumpe soll auch vorhanden sein, ebenso wie Steckdosen, damit E-Bikes geladen werden können.

Außenstellplätze sollen überdacht und mit Beleuchtung ausgestattet sein. Sinnvoll ist auch ein Wasseranschluss in der Nähe zum Reinigen der Räder.

Immer kleinere Gemeinden setzen auf Wohnbau für die jungen Bürger.innen.
Wahrscheinlich hat man andere Sorgen, wenn man den ersten eigenen Haushalt gründet, als die, wie groß der Fahrradabstellraum ist und wie der ausgestattet ist. Probleme sind vorprogrammiert, wenn diese Räume zu klein dimensioniert oder schlecht strukturiert sind. Räder werden dann an ungeeigneten Orten, wie Stiegenhaus, Hof, Gehsteig oder Geländer abgestellt bzw. abgeschlossen.
Eine gute Planung und qualitätsvoll ausgeführte und ausgestattete Radabstellräume und Außenstellplätze gewährleisten, dass die Fahrt mit dem Rad bei der Wohnung auf einfache Weise beginnen und enden kann und dass Fahrräder zu Hause diebstahl- und wettergeschützt abgestellt werden können.

Falls sich Bauträger oder andere Gemeinden für den Leitfaden interessieren, können sie sich gerne an die Radlobby Wolkersdorf oder Radlobby Niederösterreich wenden.

 

Wolkersdorf will nur noch Qualitätsradständer

Der Ausschussvorsitzende, Herr Gadinger,Leitfaden_Fahrradparken_Wohnbau100 hat sich für das Engagement der Radlobby bedankt und möchte bei der Erneuerung von Radabstellanlagen im öffentlichen Raum nur noch solche Ständer verwenden, die ein sicheres Abstellen von Rädern ermöglichen.

Die Radlobby hat angeboten, dass sie mit ihrer Expertise jederzeit zur Verfügung steht und hat sich für die Möglichkeit bedankt, der Politik die Bedürfnisse von Radfahrenden näher bringen zu können.

Radlobby Wolkersdorf war zum Bauausschuss geladen
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