Rechtzeitig zum Schulbeginn
Vor dem Gymnasium stauten sich früher die Autos, zum Großteil „Elterntaxis“, die ihre Kinder bis vor die Schultür brachten. Schüler*innen, die selbständig zu Fuß oder mit dem Rad in die Schule kamen, mussten sich durch die Masse der anhaltenden Autos schlängeln. Diese Verkehrssituation vor der AHS war nicht nur höchst unangenehm, sondern gefährlich.
Schüler*innen haben daher Anfang des Jahres eine Petition gestartet und einen Protestbrief an den Bürgermeister und den Gemeinderat von Wolkersdorf verfasst.
Nun ist eine Schulstraße Realität geworden. Sie war schon länger geplant, wurde aber wegen einer mehrmonatigen Baustelle in der Withalmstraße erst jetzt, aber rechtzeitig zum Schulbeginn umgesetzt.
Was ist eine Schulstraße?
In einer Schulstraße wird die Fahrbahn temporär für den regulären Autoverkehr gesperrt und stattdessen für die Kinder und Jugendlichen geöffnet. Seit Oktober 2022 ist die Schulstraße mit einheitlichen Regeln und einem eigenen Verkehrsschild gesetzlich in der Straßenverkehrsordnung (StVO) verankert.
Die Regeln der Schulstraße gemäß § 76d. StVO
Gemäß StVO gelten in einer Schulstraße während der verordneten Zeiten folgende Bestimmungen:
- Fahrverbot für Kraftfahrzeuge auf der Straße oder einem Straßenabschnitt im Umfeld von Bildungseinrichtungen. Anwohnerinnen und Anwohner (das sind Liegenschaftseigentümer oder Mieter) dürfen in Schrittgeschwindigkeit zu- und abfahren.
- Gehen ist auch auf der Fahrbahn erlaubt.
- Radfahren ist in Schrittgeschwindigkeit erlaubt.
- Der Straßenabschnitt kann mechanisch abgesperrt werden, etwa mit Pollern oder Scherengittern.
Außerhalb der verordneten Zeiten gelten die allgemeinen Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung. Das Straßenschild Schulstraße kennzeichnet deutlich den Beginn und das Ende der Schulstraße.
Und die Realität?
Ein Lokalaugenschein in der zweiten Septemberwoche war sehr positiv. Mit ganz wenigen Ausnahmen hielten sich die Kfz-Lenker*innen an das Fahrverbot. Die Polizei war auch vor Ort und sprach Abmahnungen aus. Ein Fahrer eines Linienbusses wurde besonders scharf verwarnt, da er das in der Begegnungszone gültige Tempolimit von 25 km/h augenscheinlich deutlich überschritt.
Die Schüler*innen konnten gefahrlos und ohne Behinderung zu Fuß, per Rad oder Scooter zur Schule kommen.
Die Elterntaxis nutzten die Kiss & Ride Zone an der Ecke Withalmstraße / Johann Degen – Gasse oder den Kindergartenweg.
Besonders erfreulich findet die Radlobby, dass in Wolkersdorf sehr viele Schüler*innen mit dem Fahrrad kommen. Ja es kommen so viele mit ihrem Bike, dass die Radabstellanlage um 7:45 Uhr voll ausgelastet war.