Warum eine Begrenzung der innerörtlichen Geschwindigkeit auf 30 km/h auch für Autofahrerinnen und Autofahrer ein Gewinn ist.

Schnell, bequem und sicher von A nach B kommen: All das scheint das Auto zu versprechen. Die Realität sieht freilich oft anders aus. Vor allem in den Städten staut sich zu Stoßzeiten der Verkehr, und von zügigem Vorankommen kann keine Rede sein. Auch in Wolkersdorf gehören verstopfte Straßen längst zum leidigen Alltag. Und hat man endlich sein Ziel erreicht, dann beginnt die mühsame Suche nach einem Parkplatz.

Oft kann der Autoverkehr sein Versprechen nicht einmal für die Menschen erfüllen, die in den Autos sitzen. Für die Anwohner*innen stark befahrener Straßen, für Fußgänger*innen und Radler*innen ist er ganz sicher zu einer Plage geworden. Autos beanspruchen Unmengen an Platz, verursachen Lärm, produzieren Abgase und nicht zuletzt geht von ihnen eine Gefahr aus, die tödlich sein kann.

 

Gegen all das hilft Tempo 30: Die geringere Geschwindigkeit macht den Verkehr nachweislich flüssiger. Es muss weniger gebremst und beschleunigt werden, was Lärm und Emissionen reduziert. Man kommt scheinbar langsamer, in Wahrheit jedoch zügiger voran. Vor allem aber wird der Straßenraum durch Tempo 30 sicherer und damit attraktiver für Fußgänger*innen und Radler*innen. Eine Verlagerung hin zum Fuß- und Radverkehr bedeutet wiederum, dass weniger Autos auf den Straßen unterwegs sind. Sind aber weniger Autos auf den Straßen, dann kommen diejenigen, die unbedingt mit dem Auto fahren müssen, schneller voran.

Was die Sicherheit anlangt, zeigen Untersuchungen, dass die Unfallschwere und die Unfallgefahr pro 5 km/h zwischen 6% und 20% steigt. Für Radfahrende im Mischverkehr (ohne getrennten Radweg) sind Straßen mit erlaubter Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h problematisch. Unsichere Personen verzichten dann häufig auf das Rad und nehmen auch das Auto.  Eltern erlauben ihren Kindern nicht Radzufahren.

Letztlich kommt eine Reduzierung der innerörtlichen Geschwindigkeit somit allen zugute – auch den Autofahrer*innen. Auf überfüllten Straßen macht Tempo 30 im Ort die Autos kaum merklich langsamer, dafür fährt es sich viel entspannter und mit einem besseren Gefühl. Tempo 30 bedeutet daher mehr Lebensqualität für alle. Denn wozu sind Orte eigentlich da – zum Durchfahren oder zum Leben?

Hier geht´s zum Medienbericht der Rundschau

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Tempo 30 im Ortsgebiet!
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